Fühlst Du dich wohl mit Dir selbst?


Dann fange an, Deine Wohnung sauber zu machen!


 

Viele Menschen fühlen sich mit sich selbst nicht wohl. Sie suchen im Außen in Form von Verbindungen mit anderen Menschen oder sie verkriechen sich in Tätigkeiten, um sich wohl zu fühlen. Kommen sie in Kontakt mit sich selbst, so entstehen unangenehme Gefühle. Dies lässt sich nicht immer leicht ertragen und man flüchtet. Das Einzige, mit dem ich 24 Stunden lang verbunden bin, bin ich selbst. Vor einem selbst kann man nicht wegrennen! Man ist immer mit sich verknüpft. Doch der Mensch versucht es trotzdem. Er sucht Im Alkohol, in der Zigarette, im Essen oder im Beisammensein mit anderen Menschen. Diese Maßnahmen führen zu einem kurzfristigen Wohlgefühl, jedoch nicht mehr. Nach dem Genuss ist man wieder mit sich allein und muss mit sich selbst zurechtkommen. Mein Körper ist immer anwesend und ich kann ihn nicht abgeben. Meine Seele und mein Geist sind immer da und ich kann nicht vor ihnen weglaufen! Dies ist eine Tatsache.

Der Mensch ist ein Wesen, welches Karma angehäuft hat und in diesem Leben „Fehler“ macht. Diese Ecken und Kanten beeinflussen und prägen das Leben. Wir alle machen Dinge im Leben, die nicht gut sind und für Unwohlsein sorgen. Alte Traumen, Verletzungen und unangenehme Erlebnisse werden erlebt und abgespeichert. Der Mensch fühlt dabei seinen ganzen Körper, sein ganzes Wesen. Die Situationen werden mit Körpergefühlen und Emotionen verbunden und in Körper und Gehirn gespeichert. Da man es oft nicht verarbeitet worden ist und es der Mensch nicht lange ertragen kann, werden die Erlebnisse heruntergedrückt. Doch sie werden nicht beseitigt. Sie werden unterdrückt und „brodeln“ im Unterbewusstsein weiter. Bei Gelegenheit kommen diese Muster wieder in das Bewusstsein, Gefühle werden spürbar durch ähnliche Erlebnisse und der Mensch leidet. Wieder versucht er, es zu unterdrücken. Er verwendet Alkohol, raucht, schaut Fernsehen oder flüchtet sich in andere Tätigkeiten wie Sport. Das Problem wird nur verlagert. Es entsteht eine Abhängigkeit zu den kompensatorischen Maßnahmen. Man braucht sie ständig.

 

Es ist ein Bedürfnis von Körper, Geist und Seele, sich wohlzufühlen. Gute Feelings bringen die Energie in Schwung und beleben den Menschen. So ist man bestrebt, die guten Feelings zu fördern. Doch „künstliche“ Maßnahmen bringen keinen dauerhaften Erfolg. Fühlt man sich im Inneren nicht wohl, so will man weg von sich.

 

Das Wohlgefühl sollte von innen kommen. Dies lässt sich beispielsweise dadurch erreichen, indem man sich mit sich selbst beschäftigt und versucht, seine Lebensthemen zu bearbeiten. Der Yogaübende beginnt, sich mit sich zu beschäftigen und sein Wesen zu betrachten. Hierzu braucht es Aufmerksamkeit und Mut. Er wird seinen Körper pfleglich behandeln und sich um ihn kümmern. Der Körper wird es dankbar annehmen. Man könnte beginnen, den Körper von außen zu reinigen: den Körper waschen, mit einem wohltuenden Öl einreiben und frische Kleider anziehen. Und schon fühlt man sich mit sich wohler. Ein weiterer Schritt wäre es, den Körper zu beüben. Durch die Yogaübungen wird der Körper beweglicher, stärker und gesünder. Ein gesunder Körper fühlt sich gut an und die Freude am Körper steigt. In einem gesunden Körper fühlt sich die Seele wohl und der Geist wird gerne in diesem Körper kommen. Es ist wie in der eigenen Wohnung. Je schöner und sauberer die Wohnung ist, desto wohler fühlt man sich zuhause. Im Yoga würde man also Ordnung schaffen, äußere Dinge zu klären und dann die Wohnung schön einzurichten. Selbstverständlich müsste die Wohnung auch gereinigt werden. Hierfür gibt es die Shat-Karmas, die sechsfache Reinigung. Diese reinigen den grobstofflichen und feinstofflichen Körper. Zudem reinigen sie Karma, die yogischen „Altlasten“. Dadurch wird das Leben freier. Die Energie kann wieder besser fließen, wenn das Energiesystem gereinigt ist.

Sauerstoff kann den Körper besser durchfluten und es entsteht Gesundheit und gute Körpergefühle. Diese beginnen wie ein Sog, die Aufmerksamkeit auf und in sich zu ziehen. Im Yoga nennt man dies Pratyahara, das Zurückziehen der Sinne. Man beginnt, sich selbst mit seinen guten Feelings zu spüren und der Mensch braucht weniger gute Gefühle von außen. So beginnt die Veränderung immer bei sich, im Inneren. Verändert sich der innere Zustand zum Angenehmen, so wird auch das äußere Leben angenehmer.

 

Je sauberer und geordneter die innere Wohnung ist, desto lieber kommt der Mensch zu sich zurück. Menschen, die die negativen Gefühle unterdrücken, werden sich niemals richtig wohlfühlen und beginnen stets zu flüchten. Diese Flucht ist im alltäglichen Leben sehr präsent. Man kann es in seinem Umfeld besonders gut beobachten. 

 

Jedoch ist es in der Yoga-, Esoterik- und spirituellen Szene genau gleich. Alternative Richtungen können durch ihre anderen Maßnahmen auch in eine Flucht verfallen. Man flüchtet sich gerne in eine heile Welt, die fernab der Realität ist. 

 

Der Weg beginnt mit der Aufmerksamkeit für sich selbst. Hierfür braucht es Zeit und Mühe. Negative Lebensthemen wollen betrachtet und angenommen werden. Werden diese Themen nicht angenommen, so können sich in angeschaut werden. Das menschliche Wesen möchte zuerst die unguten Gefühle spüren und noch einmal richtig erleben. Danach können diese gehen und es entsteht Freiheit. Zuerst muss man in der Wohnung den Dreck sehen und annehmen, dann kann er beseitigt werden. Würde man nur einen Schrank darüber stellen, so sieht man ihn zwar nicht, doch der Dreck ist immer noch da. Jede unangenehme Last möchte befreit werden, damit sie gehen kann.

Hierfür braucht es Kraft und Energie. Doch hat man diesen Schritt getan, dann kommen mehr wohlige Gefühle und man möchte weniger von sich weggehen. Es sind immer weniger Ablenkungen notwendig. Jeder Mensch möchte bei sich ankommen und zufrieden sein. Die durch Reinigung von Altlasten entstehenden Energien und guten Feelings ziehen das Bewusstsein zu seinem inneren Wesen und der Mensch fühlt sich wohler mit sich selbst.