Der Versuch, das Unbeschreibliche zu beschreiben!

 

Viele Menschen sind bereits auf der Suche nach innerem Frieden und Harmonie. Um diesem Zustand näher zu kommen, haben sie sich dazu esoterische/spirituelle/energetische Übungen, wie zum Beispiel Tai Chi, Qi Gong, Yoga und Meditation angeeignet. Bei der Anwendung dieser Techniken glauben einige Menschen, dass man den inneren Frieden auf einfache Art und Weise erreichen kann. Die Verbindung mit dem Universellen jedoch benötigt eigene Bemühung und Anstrengungen, sowie viel Zeit. Der Zustand, den man durch Übungen erreichen kann, fühlt sich selbstverständlich gut an. Der Übende nimmt sich ein wenig Zeit für sich, kommt aus dem Alltagstrott heraus und übt ruhig und bewusst. Vielfach entsteht dann der erdachte Eindruck wie

  • Ich bin im Einklang mit Allem
  • Ich fühle mich frei
  • Ich spüre das Leben
  • Ich ruhe in mir selbst
  • usw.

 

Doch (meiner Meinung nach) weit gefehlt. Durch diese Aussprüche versucht der Übende etwas zu verbalisieren, was nicht verbalisiert werden kann. In der esoterischen und spirituellen Scene scheinen diese Sprüche doch weit verbreitet zu sein. Im Grunde zeigen sie nur, dass man das Ganze NICHT VERSTANDEN hat. Wer in sich selbst ruht, würde es bestimmt nicht für notwendig halten, dies zu beschreiben. Er würde den Zustand voll auskosten und genießen. Sobald es ausgesprochen wird, ist es nicht mehr der Zustand.

Wer weiß denn schon aufgrund seiner Verstrickungen mit der materiellen Welt, was es heißt 

  • im Einklang
  • in Freiheit
  • im Leben
  • im Selbst 

zu sein. Diese Dinge sind unmöglich, zu beschreiben und Worte, sowie versuchte Erklärungen erscheinen wie Hilfeschreie "ich habe es noch nicht verstanden". Ich habe mittlerweile viele Menschen kennengelernt und in meinen Ausbildungen gesprochen und festgestellt, dass sich doch noch viele Menschen Freiheit und Harmonie vorstellen und durch das Denken getragen werden. Das Gehirn kann viel erzählen von Erleuchtung, Kundalini-Flashs, usw., doch man stellt daraufhin fest, dass das irdische Leben immer noch mit vielen „Lebensproblemen“ beladen ist, von denen man sich nicht lösen kann. Man erkennt an den Menschen Probleme, innere Unruhe und Unausgeglichenheit, sobald Trigger angesprochen werden. So bringt es meiner Meinung gar nichts, diese angeblichen Zustände des inneren Friedens nach außen darzustellen. Wir alle sind auf der Suche. Nur wahre Gurus und Meister (und von denen wir es nicht so viele geben) sind in einem anderen inneren Zustand (wobei ich das natürlich auch nicht genau weiß) und würden diesen gar nicht beschreiben, da der Schüler es nicht verstehen würde.

So ist immer wieder festzustellen, dass viel geredet wird und zu wenig gefühlt, wahrgenommen und vor allem gehandelt wird. 

Das Ego wiegt sich gern in diesem Zustand der Freiheit. Es fühlt sich gut an (wobei die inneren „Verstopfungen“ das „richtige“ Fühlen wiederum verschleiern) und man glaubt, in einem „spirituellen“ Zustand zu sein. Das wäre selbstverständlich einfach, doch es bringt einen nicht weiter. Wer stetig an sich arbeitet, hätte wohl gar keine Zeit, bereits im Erleuchtungszustand, in Peace und Frieden, sowie in Harmonie zu sein. Viele Sprüche und Aussagen sind mehr Schein als Sein. Und wie soll das gar ein "Laie" verstehen, wenn man in der Yogastunde sagt "Du musst nur du selbst sein." oder „Du bist bereits erleuchtet?!?!?!?........................es würde nichts bringen, denn er kann nichts damit anfangen…………es ist intellektuell nicht greifbar. Erst, wenn der Energieanteil im Körper steigt, wird es einem stetig ein wenig mehr bewusst…….in winzigen Schrittchen. Hierzu muss man jedoch stetig üben, die Lebensweise, die Ernährung uns viele mehr umstellen. Das ist anstrengende Arbeit und erfordert zudem Mut, sich den inneren Dämonen und dunklen Flecken zu nähern. Also lieber etwas mehr üben und den inneren Zustand den inneren Zustand sein lassen. In der Yoga-Philosophie kommt Ganesha und holt und rasch wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Der Philosoph Alan Watts würde es so beschreiben: Wer dem Tao und der Erkenntnis nachläuft, wird sie nicht einfangen können. Es ist wie, wenn man seinen eigenen Schatten jagt. Je schneller man ihm folgt, desto schneller entschwindet er. Wer Erleuchtung sucht, kann sie nicht finden. Wer sie ablehnt, kann sie auch nicht erreichen. Sie ist! Warum also suchen?