Kunjala - Elefantenübung

 

 

Grundlegendes

 

Kunjala ist die 

  • Reinigung des Magens 

mit klarem, ungesalzenem Wasser. Sie dient dazu, den Magen zu reinigen und das Nervensystem auf die weiteren Reinigungstechniken der Shat-Karmas vorzubereiten. Kunjala wird in den Schriften nicht zu den klassischen Reinigungstechniken der Shat-Karmas gezählt.

 

Kunjara bedeutet „Elefant“. Kunjala ist somit die Elefantenübung, bei welcher der Übende seinen Magen wie ein Elefant mit Wasser reinigt.

 

Diese Übung muss früh morgens auf nüchternen Magen erfolgen. Der Praktizierende sollte mindestens vier Stunden vorher nichts gegessen oder getrunken haben. Der Magen muss vollkommen leer sein. 

Es ist von Vorteil, wenn man vor der Ausführung Stuhlgang gehabt hat. 

 

Die Übung erscheint auf den ersten Blick ungewohnt und ist aufgrund der Beteiligung des Brechvorganges mit vielen Krankheiten - besonders des Magen-Darm-Traktes - mit negativen Gefühlen behaftet. Der Brechvorgang ist für viele Menschen unangenehm und oft auch mit Schwierigkeiten verbunden. Im Grunde genommen ist es ein wichtiger Reflex, der dazu dient, gegessene „schlechte“ oder schädliche Nahrung sofort aus dem Körper heraus zu befördern. Mit Hilfe der Kunjala-Übung wird dieser Reflex bewusst gemacht und so das Bewusstsein für das vegatative Nervensystem gefördert. Durch die Übung wird der Brechreflex NICHT AUSGESCHALTET oder gedämpft. Die Reflexe sind lebenswichtig! Es kommt zu einer Kontrolle der Reflexe.

 

 

Synonyme

 

Die Elefantenübung Kunjala finden wir unter verschiedenen Namen und Bezeichnungen wieder:

  • Kunjar-Kriya
  •  Kunjal-Kriya
  • Gaja-Karani, die Geste des Elefanten
  • Gaja-Karma

 

 

Material

 

Man benötigt für diese Reinigungsübung

  • einen Krug mit lauwarmem ungesalzenem Wasser
  • eine Schüssel oder Badewanne

 

 

Vorbereitung

 

Die Übung muss früh morgens auf nüchternen Magen durchgeführt werden. Nach Möglichkeit sollte man vorher Stuhlgang gehabt haben. 

Die Übung wird nach Möglichkeit in

  • Kagasana, der Krähenhaltung

 

ausgeführt. Sollte dies nicht möglich sein, so geht man in die Hockstellung. Diese Haltung ist notwendig, damit bei Trinken des Wassers dieses nicht sofort weiter in den Zwölffingerdarm fließt und der Magen sich leert. Das getrunkene Wasser muss im Magen bleiben.

 

 

Ausführung

 

Trinke nun langsam so viel Wasser wie du kannst. Bei genügender Aufnahme von Wasser kommt das Gefühl des Brechens schon fast von alleine. Stehe dann auf, nimm die Füße zusammen und beuge dich in einem 90-Grad-Winkel über die Schüssel oder Wanne nach vorne. Nimm deine linke Hand auf den Bauch und gebe etwas Druck darauf. Stecke Zeige-, Mittel- und Ringfinger in den Hals und kitzele am Halszäpfchen bis Wasser herauskommt. Kommt Wasser heraus, so nimm die Finger aus dem Hals und lasse das Wasser fließen. Benutze die Finger erst dann wieder, wenn kein Wasser mehr kommt. Wiederhole diesen Vorgang solange, bis der Magen leer ist und kein Wasser mehr kommt.

 

Bemerkung:

 Schmeckt das Wasser sauer oder bitter, so trinke noch ein bis zwei Gläser Wasser und wiederhole den Vorgang des Erbrechens.

 

 

Dauer

 

Die Kunjala-Übung wird zu Beginn

  • einen Monat lang täglich

durchgeführt. Danach eventuell

  • alle 14 Tage.

 

 

Wirkungen

 

körperliche Wirkungen

  • heilt Krankheiten der Zähne
  • reinigt die Haut
  • befreit den Magen von Schleim
  • reinigt Magen und Speiseröhre
  • befreit die Speiseröhre von Schleim
  • unterstützt die Lungen
  • lindert Asthma
  • erleichtert das Atmen
  • lindert Husten
  • reguliert das Herz
  • fördert den Blutfluss zu Bauch und Brust
  • unterstützt Beschwerden der Galle
  • heilt Krankheiten des Nervensystems
  • unterstützt das Gehirn

 

seelisch-geistige Wirkung

  • lindert Depression
  • lindert Lethargie
  • lindert Apathie
  • verringert Ängste
  • lindert Neurosen

 

feinstoffliche Wirkung

  • aktiviert das Nervengeflecht im Bauch
  • aktiviert den Parasympathikus
  • bringt Wärme im Unterleib
  • aktiviert das Manipura-Chakra
  • stimuliert Prana-Vayu
  • löst Knoten und befreit die Nadis 

 

 

 

Komplikationen

  • keine Besonderheiten 

 

 

Kontraindikationen

 

Diese Übung sollte bei den folgenden Beschwerden nicht oder nur nach Absprache mit Ihrem Yoga-Lehrer ausgeführt werden:

  • Bluthochdruck
  • Herzkrankheiten
  • Erkrankungen des Magens